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Dienstag, 11.11.2025 14:54 Uhr

Auch 2026: RWO tritt beim NRW-Traditionsmasters an

RW Oberhausen feiert beim 19. NRW-Traditionsmasters auch ein Jubiläum: Das Stadion Niederrhein wird 100 – Boss Uhlig: „Die Tradition des Vereins, die Tradition des Stadions ist die DNA von RWO.“

In die Westenergie SPORTHALLE MÜLHEIM können wir das Stadion Niederrhein nicht verlegen. Aber wenn am 4. Januar 2026 in Mülheim das 19. NRW-Traditionsmasters angepfiffen wird, gratulieren wir gerne. Denn die Kult-Spielstätte von Rot-Weiß Oberhausen feiert wenige Tage später ihr 100-jähriges Jubiläum. Das Stadion Niederrhein wurde am 28. Februar 1926 eröffnet und ist seitdem die Heimspielstätte des SC Rot-Weiß Oberhausen. „Das schönste Stadion der Welt“, wie es die Anhänger von RWO stolz und sicher auch etwas verklärend nennen, ist mit der Geschichte dieses Vereins verbunden – wie kaum ein anderes Stadion in Deutschland mit seinem Klub.

Es ist auf seine Art schön, imposant und sicher auch irgendwo in die Jahre gekommen. Aber es spiegelt die DNA von Rot-Weiß Oberhausen wider. Die Tradition der „Kleeblätter“ wurde in diesem Stadion geschrieben, das von 1969 bis 1973 auch Bundesligafußball erlebt hat. Seit dem Umbau der Emscherkurve – dort, wo die Treuesten der Treuen RWO-Fans stehen – zu einer modernen, überdachten Stehtribüne, bietet das Stadion Platz für 17.165 Zuschauer.

Diese Plätze wieder zu füllen und den Verein zurück in den bezahlten Fußball zu führen, hat sich Marcus Uhlig zur Aufgabe gemacht. Und dafür spielt das altehrwürdige Stadion eine große Rolle. Es soll renoviert werden, um die Kriterien für den Betrieb in der 3. Liga zu erfüllen – aber sein Flair soll es behalten. „Wir haben hier einen mehrstufigen Prozess vor uns. Der erste Schritt ist, dieses Stadion so schnell wie möglich drittligatauglich zu bekommen – Stichwort Licht, Stichwort Rasenheizung, Stichworte Kameratechnik, Akustik und Digitalisierung im Stadion“, erklärt der Vorstandsvorsitzende des Klubs. „Der zweite Schritt wäre dann der Tribünenausbau. Diesen ganzen Prozess haben wir mit allen Beteiligten vor Ort inzwischen einmal besprochen: Was muss bis wann passieren? Welche Planungsschritte und auch Rahmenbedingungen sind einzuhalten? Wir haben nun angefangen, unter Beteiligung aller das mal auf die Schiene zu setzen.“

Der einmalige Charakter des direkt zwischen Emscher und Rhein-Herne-Kanal stehenden Stadions Niederrhein soll aber auf jeden Fall erhalten werden. „Jeder, der den Fußball liebt, steht mit offenem Mund auf der Haupttribüne und spürt, dass das Niederrheinstadion richtig Charme hat. Das Stadion wird im nächsten Jahr 100 Jahre alt – und manche Teile in diesem Stadion sind auch wirklich schon 100 Jahre alt. Das ist kein Stadion von der Stange, wie es sie heutzutage immer mehr gibt. Kein Schickimicki. Und diesen Geist, diese DNA müssen wir uns immer bewahren und doch immer darüber nachdenken, was wir verbessern, verändern, optimieren können“, sagt Uhlig.

In der Saison 2010/11 hat Rot-Weiß Oberhausen zuletzt in der 2. Bundesliga gespielt. Es folgten zwei Abstiege, seit 14 Jahren spielt der Klub nun in der Regionalliga. Um den Verein aus seinem Dornröschenschlaf zu holen, muss an vielen Stellschrauben gedreht werden. Aber die Tradition des Klubs mit Spielern wie „Kalli“ Feldkamp oder Mike Terranova sei die Grundlage für Neues.

„Wir können und müssen bei Rot-Weiß Oberhausen immer darüber sprechen, was wir noch für eine gute Zukunft des Klubs alles verbessern oder verändern können. Diese Diskussion müssen wir führen, dürfen dabei aber niemals mit der Tradition von Rot-Weiß Oberhausen spielen. Das ist das höchste Gut, das wir haben. Die Tradition des Vereins, die Tradition des Stadions ist die DNA von RWO. Die Identifikation mit der Geschichte, mit der Tradition dieses Vereins – immer unter der Maßgabe, Dinge verbessern zu wollen – das darf und wird mit mir in diesem Verein nie sterben“, verdeutlicht Uhlig.

Dazu gehöre aber nicht nur ein zeitgemäßes Stadion, sondern auch, die Wirkung des Vereins in der Stadt wieder zu steigern. Uhlig: „Wir beschäftigen uns auch damit, wie wir RWO wieder tiefer in die Herzen der Menschen in dieser Stadt bringen. Aber wir werden niemals die Tradition des Vereins zugunsten einer schönen neuen Welt aufgeben. Das wird in Oberhausen nicht passieren.“

Die Traditionself sei dabei auch in Zukunft ein ganz wichtiges Bindeglied. Deshalb werde man auch am 4. Januar in Mülheim wieder eine tolle Mannschaft aufs Parkett schicken. „Das NRWTraditionsmasters ist die beste Plattform für alle Traditionsmannschaften im Ruhrgebiet und in Nordrhein-Westfalen. Ich weiß, wie ambitioniert RWO da immer war und auch im nächsten Jahr sein wird“, verspricht Uhlig. „Keiner weiß bei RWO oder im Fußball allgemein, was die Zukunft bringt. Aber wir wissen alle, was dieser Verein in der Vergangenheit bedeutet hat. Und das ist ein richtiges Pfund. Das richtig einzusetzen, ohne sich bestimmten Neuerungen zu verwehren, das ist die Kunst – und wird für uns die Herausforderung der nächsten Jahre. Und das, ohne bei irgendwelchen Zukunftsplänen das Rad zu überdrehen.“

Und wer weiß? Vielleicht bestreitet die Traditionsmannschaft von Rot-Weiß Oberhausen dann im runderneuerten Stadion Niederrhein irgendwann das Eröffnungsspiel – als Sieger des NRW-Traditionsmasters 2026.